Impressionen vom Fahrradkorso

Am 10. September fand anlässlich der Vorstellung des Konzepts einer Mobilitätsstation am Staufener Hauptbahnhof ein Fahrradkorso statt. Unter der Schirmherrschaft der Stadt Staufen begrüsste Bürgermeister Benitz die Initiative zur Mobilitätsstation, für die es bereits eine erste öffentliche Förderzusage giibt und eine zweite in Aussicht steht. Unter den richtigen Voraussetzungen könne das Konzept auch die Zustimmung des Stadtrats finden.

Entwurf einer Mobilitätsstation am Bahnhof Staufen

Das Wetter spielte auch mit, und so machten sich etwa 30 Teilnehmer bei herrlichem Sonnenschein auf einen Rundweg, der über die Ortsteile Grunern und Wettelbrunn, nach Heitersheim, Eschbach, Tunsel, nach Bad Krozingen führte. Hier überraschte der neu gegründete Arbeitskreis Klimaschutz BK durch einen freundlichen Empfang mit Erfrischungen und kleinen Stärkungen die Gruppe. Die Ansprache des Bad Krozinger Bürgermeister Kieber machte deutlich, dass auch unsere Nachbarstadt sich ehrgeizige Ziele gesetzt hat und nun in Sachen Klimaschutz mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam voran gehen möchte. Beeindrucken konnte der AKK-BK mit einer langen Prioritäten-Liste ihres Klimaschutz-Konzepts (20-Punkte-Plan), das nun nach und nach umgesetzt werden soll. Entscheidende Bedeutung für eine neue Form von Mobilität wird zukünftig das CarSharing haben. Dies erklärte Herr Matthias Lübke am Beispiel des CarSharing Programms „my-e-car“ (Stadtmobil Südbaden & Energiedienst), das im südlichen Baden-Württemberg schon weit verbreitet E-Mobile und Lade-Infrastrukturen zur Verfügung stellt.

Nach etwa einstündiger Pause setzte sich der Fahrradkorso wieder in Bewegung und fuhr über Kirchhofen und Ehrenstetten zurück nach Staufen. Der Ausklang fand in lockerer Runde in der Gaststätte bei „Lotte“ am Bahnhof Staufen statt. Die einhellige Meinung war: Dieser Tag – im Namen der Draisine (1817) – hat sich gelohnt. Nicht nur die Arbeitskreise Klimaschutz aus Staufen und Bad Krozingen sind ein Stück weiter zusammen gewachsen – es gibt gemeinsame Ziele und viele Ideen zu ihrer Umsetzung.

Fahrradkorso und Mobilitätsstation

Am 10. September 2017 – 200 Jahre nach Karl von Drais:
Vorstellung der geplanten Mobilitätsstation und Fahrradkorso

Viele Staufener sprechen nicht nur vom Klimaschutz, sondern sie praktizieren ihn auch in vorbildlicher Weise, z.B. indem sie nicht mit dem Auto zur Arbeit oder Schule fahren, sondern Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Nun lädt aber die Situation am Staufener Bahnhof nicht gerade dazu ein, sein Fahrrad dort zwecks Weiterfahrt mit der Bahn unter- bzw. abzustellen. Der Arbeitskreis Klimaschutz (AKK) Staufen meint, dass diese Situation vielleicht manchen davon abhält, zum Pendeln den ÖPNV zu nutzen. Das möchte er ändern und arbeitet zusammen mit der Stadtverwaltung daran, dass auf der Westseite des Bahnhofs eine Fahrradstation errichtet wird, die den Ansprüchen des Fahrradfahrers von heute Rechnung trägt. Die Station wird überdacht sein und neben großzügig bemessenen Abstellplätzen auch einige abschließbare Fahrradboxen, Ladepunkte für Akkus und Schließfächer für Fahrradhelm, Regencape u. ä. beinhalten. Sie ist dann Teil der geplanten Mobilitätsstation, die auf der Ostseite des Bahnhofs neben der bisherigen Fahrradhalle auch Automobil-Stellplätze für Car-Sharing und Ladesäulen für Elektroautos aufweisen wird.

Vorgestellt wird das Projekt am 10. September am Platz der geplanten Fahrradstation auf der Stadtsee-Seite des Bahnhofs. Der AKK Staufen veranstaltet dort im Rahmen seiner Aktionen zu seinem zehnjährigen Bestehen einen Informationstag, anknüpfend an das Jubiläum „200 Jahre Fahrrad“. Auf Schaubildern werden die Themen des AKK Staufen sowie die geplante Anlage dargestellt. In Zusammenarbeit mit dem neu gegründeten AKK Bad Krozingen wird dabei auch als Fahrradkorso eine Ausfahrt mit dem Fahrrad unternommen, an der sich – in eigener Verantwortung – jedermann beteiligen kann.

Sie führt vom Veranstaltungsort über Grunern und Wettelbrunn und über verschiedene Ortsteile von Bad Krozingen zum dortigen Rathaus. Hier wird Bürgermeister Kieber, der übrigens an dem Fahrradkorso teilnehmen will, ein Grußwort an die Teilnehmer richten und zu Erfrischungsgetränken und einem kleinen Imbiss einladen. Über Ehrenkirchen geht es dann zurück nach Staufen, wo im Schatten von Lottes Kastanienbäumen die Tour gemütlich ausklingen soll. Mit dieser Tour wollen AKK Staufen und AKK Bad Krozingen auf das Fahrrad als umweltfreundliches Fortbewegungsmittel aufmerksam machen.

PDF Plakat_Fahrradkorso hier herunterladen!

Sind E-Autos schlecht fürs Klima?

In der Ausgabe vom 4. August 2015 war im Wirtschaftsteil der Badischen Zeitung zu lesen: „E-Autos sind schlecht fürs Klima“[1]. Unter diesem Aufmacher wird dann über eine vom Umwelt- und Prognoseinstitut. e.V. Heidelberg[2] verfasste Studie berichtet, die die Sinnhaftigkeit einer staatlichen Förderung von Elektro- und Hybridautos untersuchen sollte.

Diese Studie weist zurecht darauf hin, dass zur Zeit Elektroautos von den Automobilherstellern dazu verwendet werden, um trotz der Produktion großer CO2-Schleudern, wie SUVs etc., den von der Politik geforderten Flottengrenzwert einzuhalten oder wenigstens in möglichst geringem Maß zu überschreiten. Das Elektroauto hat beim Fahren nämlich einen CO2-Ausstoß von tatsächlich 0g/km und geht somit in die Gesamtbilanz als dämpfender Faktor ein. Etwas seltsam berührt aber dann, dass die Studie diesen Sachverhalt als negativen Aspekt des Elektroautos bewertet. Aber das passt zum gesamten Tenor dieser Arbeit, die das Elektroauto nur in negativem Licht erscheinen lässt. Dabei geht die Studie meines Erachtens von einigen falschen Annahmen aus.

So ist gleich im ersten Abschnitt dieser Studie zu lesen, dass momentan von einer staatlichen Förderung von Elektro- und Hybridautos abzuraten sei, da „Elektroautos… als einzelnes Fahrzeug ungefähr gleich hohe CO2-Emissionen verursachen wie normale Benzin- oder Diesel-Pkw“. Schließlich stamme in der Bundesrepublik Deutschland der Fahrstrom der Elektroautos zum größten Teil aus fossilen Energieträgern, hauptsächlich Braunkohle. Und in der näheren Zukunft – so die Studie, ohne dafür plausible Anhaltspunkte zu nennen – wird ein schnellerer Ausbau der regenerativen Energiegewinnung nicht erwartet.

Dass viele Elektroautos mit regenerativ erzeugtem Strom betrieben werden wischt man mit teilweise abenteuerlicher Argumentation, auf die hier auch aus Platzgründen nicht näher eingegangen werden soll, beiseite.

Als weiteren negativen Aspekt führt die Studie ins Feld, dass Elektroautos meist als Zweit- oder Drittwagen gekauft werden und damit zur Erhöhung der Fahrzeugdichte beitragen. Die Tatsache, dass man sich einen Zweitwagen bisher wie auch in Zukunft ebenso als Auto mit Verbrennungsmotor zulegen kann, wird  ignoriert. Dass Leute, die sich ein Elektroauto zulegen dies in der Regel dann als Erstwagen nutzen und den bis dahin gefahrenen „Verbrenner“ sich lediglich für größere Distanzen in der Hinterhand halten, bleibt vollkommen unberücksichtigt.

Unter Bezugnahme auf Untersuchungen in Norwegen verweist die Studie des Weiteren darauf, dass mit der Zunahme von E-Autos im Straßenverkehr die Nutzung des ÖPNV drastisch zurückgehe und sich somit auf den Straßen das Verkehrsaufkommen erhöht. Die Gründe dafür, warum sich Käufer von Elektroautos vom ÖPNV abwenden (Qualität und Nutzungskosten des ÖPNV, vom Staat gewährte – aber fehlgerichtete – Privilegien für Fahrer von Elektroautos) werden nicht erwähnt.

Schließlich erwähnt die Studie auch das höhere Unfallrisiko durch Elektroautos für Fußgänger und Fahrradfahrer im Stadtverkehr, wo diese Autos, der geringen Geschwindigkeit wegen, sehr leise fahren. Als Beleg zieht man eine Untersuchung aus den USA heran, allerdings aus den Jahren von 2000 bis 2006, also aus einem Zeitraum, in dem Elektroautos gerade neu aufkamen und selten auf den Straßen zu sehen waren. So waren sie als Gefahrenquelle m Straßenverkehr im Bewusstsein der Fußgänger und Fahrradfahrer  noch gar nicht abgespeichert. Eine zeitnähere Untersuchung wäre hier stichhaltiger. Im Übrigen weiß jeder verantwortungsbewusste Fahrer eines Elektroautos um diese Gefahr, wird sie ernst nehmen und entsprechend defensiv fahren.

Positive Aspekte der Nutzung von Elektroautos, wie beispielsweise

  • geringerer Lärmpegel des Straßenverkehrs in Städten und Ortschaften
  • reinere Luft in den Städten durch die Vermeidung von schädlichen Abgasen und Rußpartikeln

kommen in der Studie nicht zur Sprache oder werden nur Rand erwähnt und in ihrer Bedeutung nicht weiter gewürdigt.

Was in dieser doch sehr fragwürdigen Studie allerdings an keiner einzigen Stelle zu finden ist, ist der Wortlaut des oben erwähnten Aufmachers „E-Autos sind schlecht fürs Klima“. Dieser Satz entspricht wohl eher der Meinung des betreffenden Journalisten, die er sich beim Lesen der Studie gebildet hat. Dass er dabei wenig kritisch zu Werke ging, zeigt sich in seinem Artikel zu dieser Studie und vor allem nicht zuletzt dort, wo er schließlich von „problematischen Aspekten der Elektroautos“ schreibt.

Was er meint, sind aber nicht problematische Aspekte der Elektroautos.

Nein, das sind Aspekte

  • der Problematik unserer derzeitigen Stromproduktion
  • der Problematik von Vorschriften für Autoproduzenten, was die Begrenzung des CO2-Ausstoßes betrifft
  • der Problematik unseres Verhaltens bei der Nutzung der Verkehrsmittel
  • der Problematik von gefahrenbewusstem Verhalten im Straßenverkehr

Wer all diese Aspekte dem Elektroauto zuschreibt, stellt die Kausalitäten auf den Kopf.

Die bisher übliche Art und Weise, ein Auto anzutreiben, ist auf lange Sicht nicht haltbar. Sie verbraucht endliche Ressourcen und trägt dabei in nicht unerheblichem Maße zum CO2-Eintrag in die Atmosphäre bei. Das Elektroauto bietet dazu heute schon eine praktikable Alternative.

Oder, um beim Aufmacher in der Badischen Zeitung zu bleiben: Elektro-Autos sind gut fürs Klima!

 

[1] Studie zeigt: E-Autos sind schlecht fürs Klima (veröffentlicht am Di, 04. August 2015 12:26 Uhr auf badische-zeitung.de)

[2] UPI-Bericht 79 (August 2015): Ökologische Folgen von Elektroautos – Ist die Förderung von Elektro- und Hybrid-Autos sinnvoll ?

Nachlese zum Aktionstag Elektromobilität

Am Samstag, 13.06.2015 veranstaltete der Arbeitskreis Klimaschutz Staufen in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken MüllheimStaufen und der Regioenergieagentur Freiburg von 11-17 Uhr einen Aktionstag zur Elektromobilität am Horcherparkplatz in Staufen. Interessierte Besucher konnten sich über die Nutzung von Elektroautos bei Firmen, den Autohäusern Martin und Gutmann und privaten Nutzern informieren und probefahren.  Stadtmobil Freiburg stellte das in diesem Jahr neu in Staufen stationierte Elektroauto vor. Die Veranstaltung war bei strahlendem Sonnenschein stetig und gut besucht. Das Ziel der Veranstaltung war, in der Bevölkerung das Interesse an der umweltschonenden Fortbewegung durch Nutzung von Elektrofahrzeugen zu wecken und Berührungsängste abzubauen.

Unser Dank geht an alle Unterstützer dieser Veranstaltung, vor allem an die Stadt Staufen und die teilnehmenden Autohäuser, insbesondere an die Firma Autohaus Gutmann aus Ehrenkirchen, die mit vier Fahrzeugen vertreten waren.

Bericht in der Badischen Zeitung von Rainer Ruther:

Vom Kabinenroller zum Supersprinter (veröffentlicht am Fr, 19. Juni 2015 auf badische-zeitung.de)

Aktionstag Elektromobilität am 13.6.2015 in Staufen

Bei einem Aktionstag in der Staufener Innenstadt am Samstag 13.6.2015 – Horcher-Parkplatz gegenüber dem Weinbrunnen – können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger umfassend zum Thema Elektromobilität informieren. Von 11 bis 17 Uhr gibt es die Möglichkeit zur Probefahrt und zum Austausch mit E-Mobil-Besitzern.

Der Verkehr ist für rund ein Drittel der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Der Umbau des Verkehrssektors ist ein wichtiger Baustein bei der Umsetzung der Energiewende. E-Mobile können dabei eine wichtige Rolle spielen, besonders dann, wenn sie mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen gespeist werden.

Beim Aktionstag Elektromobilität können sich alle E-Mobil-Interessierte umfassend zum Thema Elektroautos informieren. Auf dem Horcher-Parkplatz in Staufen werden verschiedene E-Mobile ausgestellt sein. E-Mobil-Besitzer aus der Region werden Ihre Fragen beantworten und aus ihrer täglichen Erfahrung berichten. Außerdem stehen mehrere Fahrzeuge für Testfahrten zur Verfügung.

Der Aktionstag wird von der Stadt Staufen gemeinsam mit dem Arbeitskreis Klimaschutz, den Stadtwerken MüllheimStaufen und der Energieagentur Regio Freiburg organisiert. Weitere Kooperationspartner sind diverse Autohäuser aus der Region.

Aktionstag Elektromobilität
Samstag, 13. Juni 2015 von 11 bis 17 Uhr
Horcher-Parkplatz Staufen (beim Weinbrunnen)

Pressekontakt: Thomas Bauer, Energieagentur Regio Freiburg
Tel.: 0761/79177-16, E-Mail:
bauer@energieagentur-freiburg.de

AnrufSammelTaxi-Linie113

Da der Rufbus Service, der eine Verbindung der Ortsteile Wettelbrunn und Grunern nach Staufen Bahnhof gewährleisten sollte, eingestellt wurde, bleibt den Bürgern das Anruf Sammeltaxt (AST) der Fa. Taxi Meier. Weitgehend unbeachtet fährt das AST ab 6.52 Uhr von Grunern-Rathaus, und um 6.56 Uhr von Wettelbrunn Oberfeld ab. Die Abfahrzeiten können im 113-AST Fahrplan der SWEG eingesehen werden…